Magenverkleinerung: Erfolgreich abnehmen durch OP

Der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel hat sich einer Magen-Verkleinerung unterzogen, da er an einer schwer einzustellenden Diabetes-Erkrankung leide. Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg Tschmelitsch und EOA Dr. Klaus Baumgartner klären auf.

 

„Der Zweck des Eingriffs ist die Stabilisierung des Insulin-Haushalts", so Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg Tschmelitsch, Ärztlicher Direktor und Vorstand der Chirurgie am St. Veiter Krankenhaus. "Zudem hat eine Magenverkleinerung auch eine Gewichtsabnahme zur Folge“, weiß EOA Dr. Klaus Baumgartner.

 

 

Krankhaftes ÜbergewichtUnter Adipositas versteht man starkes Übergewicht mit krankhaften Auswirkungen. Nahezu 10 Prozent der Kärntner Bevölkerung sind adipös – also so stark übergewichtig, dass die Gesundheit dadurch nachhaltig negativ beeinträchtigt wird. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Maßeinheit für die Erkrankung nach dem sogenannten Body-Mass-Index – BMI – wie folgt berechnet: Körpergewicht in kg : (Körpergröße in m) ², zum Beispiel: 80 kg : (1,75x1,75m) = 26. Gefährlich ist nicht nur das Übergewicht selbst, sondern vor allem auch die damit verbundenen Begleiterscheinungen. So steigt das Risiko zahlreicher anderer Erkrankungen wie Hypertonie, koronare Herzerkrankungen, Diabetes mellitus oder Gelenkserkrankungen. Zudem treten Krebserkrankungen bei adipösen Patienten wesentlich häufiger auf. „Auch ohne offensichtliche Erkrankungen reduziert sich die Lebenserwartung deutlich“, so Chirurg und Erster Oberarzt Dr. Klaus Baumgartner.

 


Die BehandlungsmethodeDa die konservative Therapie, einschließlich sportlicher Betätigung, psychologischer Betreuung, medikamentöser Unterstützung und entsprechender Diät, bei morbid adipösen Patienten zu 97 Prozent scheitert, hat sich die Chirurgie auch aufgrund der Weiterentwicklung der minimal-invasiven Techniken zur effektivsten Behandlungsmethode etabliert. Unter Adipositas-Chirurgie werden chirurgische Techniken verstanden, die zu einer Gewichtsreduktion führen. Beim laparoskopischen Magenbypass wird ein kleiner Vormagen direkt mit dem Dünndarm verbunden. Dadurch stellt sich ein früheres Sättigungsgefühl ein. „Der Magenbypass kann nicht alle zugeführten Kalorien und Vitamine tatsächlich resorbieren“, so EOA Dr. Baumgartner. 

 

Eine weitere OP-Methode ist die sogenannte „Gastric Sleeve Resection“. Dabei wird der Magen schlauchartig verkleinert. „Dadurch wird das Magenvolumen reduziert und es kann weniger Nahrung aufgenommen werden“, beschreibt der St. Veiter Chirurg. „Selbstverständlich kommt ein chirurgischer Eingriff nur nach eingehender Diagnose, persönlicher Beratung und entsprechender Indikation in Frage.“ Die Operationsmethoden müssen auf den Patienten und dessen Lebensgewohnheiten individuell abgestimmt werden. Daher beinhaltet die Indikationsstellung zur Operation eine aufwändige Abklärung durch ein interdisziplinäres Experten-Team, Chirurgen, Anästhesisten, Internisten sowie einer Psychologin und einer Diätberaterin.

 

 

Nachsorge schützt vor Rückfall„Nach dem Eingriff wird der Patient weiter betreut, da die Ernährung entsprechend umgestellt wird Insbesondere ist auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen zu achten, Mängel sind gegebenenfalls auszugleichen“, so Elisabeth Kirsch, diplomierte Diätassistentin und Ernährungsberaterin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan.

 

 

Anlaufstelle für Betroffene Am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan wurde vor rund zehn Jahren eine eigene Adipositas-Ambulanz eingerichtet, die Betroffenen jeden Freitag ab 9.00 Uhr (nach telefonischer Voranmeldung unter der Nummer 04212/499-494) zur Verfügung steht.

 

krankenhaus der barmherzigen brüder st.veit

Experte auf dem Gebiet Chirurgie: EOA Dr. Klaus Baumgartner

 

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Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg Tschmelitsch, Ärztlicher Direktor und Vorstand der Abteilung für Chirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan. 

 

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