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In Wien sind jedes Jahr über 5.000 Menschen von einem Schlaganfall betroffen. Der Schlaganfall ist in Österreich die zweithäufigste Todesursache und die häufigste Ursache bleibender Behinderung. Da mit zunehmendem Alter das Schlaganfall-Risiko steigt und die Menschen immer älter werden, werden künftig noch mehr Menschen mit der Diagnose Schlaganfall konfrontiert. Wien sichert nun mit einer Kooperation zwischen AKH Wien, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder und KAV-Rudolfstiftung die Behandlung bei akuten, ausgewählten SchlaganfallpatientInnen mittels Endovaskulärer Therapie.
(Foto rechts: Prim. Univ.-Prof. Dr. Lang, Vorstand der Abteilung für Neurologie, Neurologische Rehabilitation und Akutgeriatrie)
Neue Therapie bei großen Gefäßverschlüssen
Die intravenöse Thrombolyse, also das medikamentöse Auflösen eines verschlossenen Gefäßes, ist die etablierte Akuttherapie beim ischämischen Schlaganfall. In Wien stehen dafür insgesamt neun spezialisierte Abteilungen, sogenannte Stroke Units, zur Verfügung. Wenn allerdings ein großes Gefäß verschlossen ist, das trifft auf 10 bis 15 Prozent der Fälle zu, gelingt die medikamentöse Auflösung oft nur ungenügend. In diesen Fällen ist die Endovaskuläre Therapie, also die mechanische Entfernung des Blutgerinnsels notwendig, um das Gefäß wieder zu öffnen. Dabei wird über die Leiste ein spezieller Mikrokatheter in die betroffene Arterie im Gehirn eingeführt und der Pfropfen herausgezogen. Der minimalinvasive Eingriff wird von Interventionellen RadiologInnen durchgeführt. Die Behandlung erfordert eine hohe Expertise und eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen NeurologInnen und Interventionellen RadiologInnen im Team mehrerer Berufsgruppen. (Foto links: Prim. Univ.-Prof. Dr. Sigfried Thurnher, Vorstand der Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin)
Kombinierte Methode durch internationale Studien belegt
In Wien wurde seit 2011 die neue Methode im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts praktiziert. Unter Einhaltung eines Zeitfensters von sechs Stunden von Symptombeginn an, kann die Wiedereröffnung des Gehirngefäßes bei über 80 Prozent der PatientInnen erreicht werden. Die Ergebnisse des Wiener Projekts wurden 2015 in sechs internationalen, randomisierten Studien bestätigt und die Wirksamkeit der Kombination von endovaskulärer Therapie und Thrombolyse nachgewiesen werden. Im Jänner 2017 hat sich die European Stroke Organisation (ESO) für die kombinierte Anwendung ausgesprochen.
Kooperation von drei Spitälern stellt Versorgung sicher
Seit März stellen das AKH Wien, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien und die Krankenanstalt Rudolfstiftung gemeinsam die rund-um-die-Uhr-Versorgung sicher. Wird an einer Neurologischen Abteilung die Notwendigkeit einer Endovaskulären Behandlung festgestellt, wird die/der betroffene PatientIn in das jeweils diensthabende Spital transferiert.
In Wien ist mit der Kooperation der drei Behandlungszentren gelungen, die Versorgung an einem hochqualifizierten Zentrum, mit entsprechenden Fallzahlen, sicherzustellen.