Medizinische Pionierarbeit, gelebtes Mitgefühl und Zukunftsvisionen
Die Veranstaltung war geprägt von einer warmherzigen und wertschätzenden Atmosphäre, die die tiefe Verbundenheit der Beteiligten und die gemeinsame Freude über das Erreichte spürbar machte.
EIN FEST DER DANKBARKEIT UND DES MITEINANDERS
Die Feier stand ganz im Zeichen des gemeinsamen Wirkens und der Dankbarkeit – gegenüber der Arbeit von Dr. Fellinger, aber auch gegenüber den vielen Wegbegleiter*innen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Über 400 Gäste, darunter Vertreter aus Kirche, Wissenschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft, sowie Mitarbeitende, Klientinnen und Klienten, Freundinnen und Freunde des ISSN, kamen zusammen, um diesen besonderen Moment zu feiern. Die Anwesenheit der internationalen Kooperationspartner von der Harvard Medical School, Prof. Dr. William Barbaresi und Dr. Jason Fogler, unterstrich die globale Bedeutung der Arbeit des Instituts.
LANDESHAUPTMANN THOMAS STELZER VERLEIHT FELLINGER DAS „GOLDENE VERDIENSTZEICHEN DES LANDES OBERÖSTERREICH“
Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer hob in seiner Rede hervor, wie grundlegend die Arbeit des ISSN die Lebensqualität vieler Menschen verändert hat und auch weiter dazu beitragen wird. „Das Institut für Sinnes- und Sprachneurologie ist ein unverzichtbarer Teil des Gesundheits- und Sozialsystems in Oberösterreich. Ich bin froh, dass die Leitung mit Primar Johannes Hofer weiterhin in guten Händen ist und danke Primar Johannes Fellinger für seine Pionier- und Aufbauarbeit. Er hat Oberösterreich nicht nur sozialer und bunter gemacht, sondern Meilensteine im Zusammenleben mit Menschen mit beeinträchtigter Kommunikationsfähigkeit gesetzt“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer, der dem scheidenden Leiter Johannes Fellinger im Rahmen des Festakts auch das „Goldene Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich“ überreichte.
Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Barbara Fellinger und Prim.em MR. Univ.-Prof. Dr. Johannes Fellinger
WÜRDIGUNG DURCH KARDINAL CHRISTOPH SCHÖNBORN
`Das Christliche ist nicht etwas jenseits des Menschlichen, sondern es will mitten im Menschlichen sein.´ Dieses Wort Dietrich Bonhoeffers erinnert an die Wahrheit des Evangeliums: Gott wird in Jesus Mensch, nicht um uns aus der Welt herauszuführen, sondern um mitten in unserem Leben, unseren Freuden und Sorgen, gegenwärtig zu sein. In diesem Sinne ist das Christentum eine Einladung, das Leben mit einem Herzen zu leben, das von Gottes Liebe erfüllt ist. Diese Einladung hat Primar Fellinger angenommen. Kardinal Christoph Schönborn würdigte Primar Univ.-Prof. Dr. Johannes Fellinger sowohl für sein außergewöhnliches Wirken am Institut für Sinnes- und Sprachneurologie der Barmherzigen Brüder Linz als auch als Freund. Es gelingt ihm als Mediziner und als Mensch, das Heil zu sehen und zu fördern – getragen von einem tief verwurzelten Mitgefühl, das aus dem Innersten des Menschen entspringt. Schönborn nahm Anleihe bei André Heller und hob hervor, mit welcher Aufrichtigkeit Fellinger die „Weltmuttersprache Mitgefühl” spricht – eine Sprache, die jeder Mensch versteht, unabhängig von seinen Lebensumständen, seiner Herkunft oder seinen Fähigkeiten.
Aus der Freundschaft von Kardinal Christoph Schönborn und Primar Johannes Fellinger ist in den letzten Jahren der soeben erschienene Bildband “Meine Augen haben das Heil gesehen. Auf Jesus schauen mit Helmut Michael Berger” entstanden. Er widmet sich dem Werk von Fellingers Schwiegervater, dem Künstler Helmut Michael Berger (1925–2013). Dieser verlor als Jugendlicher sein Gehör und fand in der bildenden Kunst eine Ausdrucksform.
Prim. Dr. Johannes Hofer, Kardinal Dr. Christoph Schönborn und Prim.em MR. Univ.-Prof. Dr. Johannes Fellinger
DAS VERMÄCHTNIS VON UNIV. PROF. DR. JOHANNES FELLINGER
Im Gespräch mit Dr. Johannes Jetschgo reflektierte Primar Dr. Johannes Fellinger über seine langjährige Tätigkeit und das Symbol des „Weitergebens": Weitergeben Feiern ist für mich Ausdruck tiefer Dankbarkeit für das Empfangene. Mein Vater hat im Zuge seiner Ertaubung mit 15 Jahren viel mitgemacht. Kurz vor seinem Tod sagte er aber, als er sah was für gehörlose Menschen entstehen konnte: ich bin dem lieben Gott so dankbar, dass ich taub geworden bin. In diesem großen Zusammenhang dürfen wir die Entstehung und Weiterentwicklung des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie sehen und dabei auch allen danken, die Vertrauen geschenkt haben: meine Familie - allem voran meine Frau, die großen Anteil an allem hat - Patient*innen, Kolleg*innen, Wegbegleiter*innen, Rechtsträger und Politik. Es ist ein beruhigendes und schönes Gefühl, das Institut in die Hände von Primar Dr. Johannes Hofer zu legen. Er ist nicht nur ein herausragender Wissenschaftler mit immensem Fachwissen, sondern auch ein Mensch mit einem großen Herzen. Ich weiß, dass er die Werte des ISSN fortführen wird – Gutes tun und es gut tun gemeinsam mit den bewährten Leiter*innen und Kolleg*innen."
Fellinger betonte zudem, wie wichtig das „Verstanden werden" für jeden Menschen ist und welche Rolle das ISSN hierbei spielt: „Verstanden werden ist für jeden Menschen ein entscheidendes Grundbedürfnis und auch Grundlage für die Entwicklung von Vertrauen und Beziehung. Auf dieses VERSTEHEN von Menschen mit Problemen in der Kommunikation gilt es in der Arbeit am ISSN am meisten zu achten.“
Dr. Fellinger, der auch Künstler ist, überreichte seinem Nachfolger Dr. Hofer ein selbst gestaltetes Herz mit Ohren aus Ton als Symbol für ein verstehendes Herz, besonders für Menschen, die allgemein sehr schwer verstanden werden.
EIN STARKER FADEN GELEBTER HOSPITALITÄT
Pater Provinzial Frater Saji Mullankuzhy OH, als geistlicher Repräsentant der Barmherzigen Brüder, richtete berührende Worte des Danks an Primar Fellinger: „Ich danke Prim. Dr. Fellinger für sein beharrliches jahrzehntelanges Wirken und sein weites Herz. Sein Tun besitzt eine ungeheure Strahlkraft. Das ist für uns alle ein Antrieb, um mindestens genauso engagiert weiterzuarbeiten und ebenfalls neue, wirkungsvolle Formen der Hilfe und Unterstützung zu entwickeln. Hier zeigt sich ganz klar, dass die Pionierarbeit des heiligen Johannes von Gott Geschichte macht und Menschen inspiriert, sodass sie selbst tätig werden und sich für andere in einer einzigartigen Weise einsetzen. So sehr, dass auch sie wieder zu Mentoren und Impulsgeber für andere werden. Es ist großartig, dass dieser Faden der Hospitalität nie abreißt!“
Damit gab er auch seiner Zuversicht Ausdruck, dass Primar Dr. Johannes Hofer diesen Faden der Hospitalität aufnehmen und mit ebenso viel Engagement weiterführen werde.
Mag. Hubert Eisl, Gesamtleiter der Barmherzigen Brüder Linz, würdigte die Arbeit von Dr. Fellinger mit warmen Worten: „Ihr jahrzehntelanges Wirken war geprägt von einem großen Herzen, unermüdlichem Einsatz und einem tiefen Glauben an die Würde jedes einzelnen Menschen. Mit Ihrer Expertise und Ihrer Strahlkraft haben Sie die Entwicklungsmedizin nachhaltig geprägt." Er hob zugleich die Bedeutung des neuen Leiters hervor: „Mit Primar Dr. Johannes Hofer übernimmt ein würdiger Nachfolger die Leitung, der durch seine medizinische, organisatorische und wissenschaftliche Expertise überzeugt und mit seinem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen die Werte der Barmherzigen Brüder lebt.“
DIE ZUKUNFTSVISION DES NEUEN LEITERS DR. JOHANNES HOFER
Primar Dr. Johannes Hofer hob in seiner Rede die Schwerpunkte des Instituts hervor: "Das Institut für Sinnes- und Sprachneurologie sieht seinen Auftrag in der Ermöglichung der vollen Entfaltung der persönlichen Potenziale, von Kindern und Erwachsenen mit neuronalen Entwicklungsstörungen sowie Menschen mit Gehörlosigkeit. Dieser Auftrag erfordert ein dienendes Miteinander unterschiedlichster Berufsgruppen und Systeme auf höchstem qualitativem Niveau, welches gemeinsam den Hilfesuchenden in die Mitte nehmen. Der Auftrag ist gleichsam medizinisch, pädagogisch, agogisch, sozial sowie gesellschaftspolitisch und damit mitten im Menschlichen. Akuter Handlungsbedarf besteht im Bereich der Früherkennung und Intervention sowie weiterführenden Begleitung von Kindern mit angeborenen Entwicklungsstörungen wie v.a. Autismus Spektrum Störungen. Auch die Versorgungslage von erwachsenen Menschen mit Mehrfachbeeinträchtigung in Kombination mit einer Störung der intellektuellen Entwicklung ist problematisch. Der weitere Auf- und Ausbau unserer Ambulanz für Inklusive Medizin (AIM) für und mit diesen Menschen ist eine zentrale Notwendigkeit. Die Lebensspannen übergreifenden Angebote für Menschen mit Hörbeeinträchtigung und Gehörlosigkeit inklusive unserer Lebenswelt Standorte bilden weiterhin das Herz unseres Institutes. Beständiger Wissenszuwachs zur Verbesserung der Angebote ist notwendig und nur durch international vernetzte, wissenschaftliche Begleitforschung gesichert. “
Mit seiner Kompetenz als Mediziner und Wissenschaftler sowie seiner tiefen Empathie für Menschen mit besonderen Bedürfnissen ist Primar Dr. Johannes Hofer die ideale Wahl, um das ISSN in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Seine Vision, die Bedürfnisse der Betroffenen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und innovative Forschung weiter in den Mittelpunkt zu rücken, baut auf seiner langjährigen Erfahrung in der Kinder- und Jugendheilkunde sowie der Neurologie auf. Seine wissenschaftliche Tätigkeit und die enge Verbindung von Forschung und Praxis sind eine wertvolle Grundlage, um das Institut weiterzuentwickeln und nachhaltig zu prägen.
EIN INSPIRIERENDER ABEND VOLLER MENSCHLICHKEIT
Die Veranstaltung war mehr als ein feierlicher Akt. Sie war ein Fest des Zusammenhalts und der Freude über das gemeinsam Erreichte. Die Wärme, mit der sich Kolleginnen und Kollegen, Wegbegleiter*innen und Gäste begegneten, spiegelte den Geist der Barmherzigen Brüder wider. Mit jedem Wort, jeder Erinnerung und jedem Blick in die Zukunft wurde deutlich: Der Leitsatz der Barmherzigen Brüder „Das Herz befehle.“ war den ganzen Abend spürbar, denn wo Menschen zusammenkommen, um Gutes zu tun, entstehen nicht nur Fortschritte, sondern auch Hoffnung und Gemeinschaft.
DAS INSTITUT FÜR SINNES- UND SPRACHNEUROLOGIE
INDIVIDUELLE ENTWICKLUNGSBARRIEREN ERKENNEN UND POTENZIALE FÖRDERN
Das Institut für Sinnes und Sprachneurologie (ISSN) ist Vorreiter und Pionier in der Diagnose und Therapie von Entwicklungsstörungen. Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnissen der Patienten, auf die die Therapien individuell abgestimmt werden.
Der Grundstein wurde 1991 mit der Eröffnung einer kleinen Ambulanz für gehörlose Menschen geschaffen, um bei gesicherter Kommunikation in Gebärdensprache medizinische Hilfe in unterschiedlichen Bereichen bieten zu können. Aufgrund des Erfolges und der Nachfrage folgten 1997 der Aufbau einer dreijährigen Schule für Sozialbetreuungsberufe in Gebärdensprache und 1999 die Eröffnung der Lebenswelt Schenkenfelden einer Einrichtung für Gehörlose mit Mehrfachbeeinträchtigungen und Taubblinde (weitere Lebenswelten wurden 2011 in Pinsdorf sowie 2014 in Wallsee eröffnet). 2000 folgte die Etablierung der Neurologisch linguistischen Ambulanz (die mittlerweile Entwicklungsmedizinische Ambulanz heißt), die als erste Anlaufstelle für Diagnostik von Entwicklungsstörungen, wie beispielsweise Sprachstörungen, Autismus und intellektuelle Entwicklungsstörungen gilt und 2001 die Gründung des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie. 2008 erfolgte die Eröffnung des Autismuskompetenzzentrums.
Weitere Meilensteine waren 2018 die Eröffnung der Ambulanz für Inklusive Medizin, die Menschen mit Schwer- und Mehrfachbehinderungen einen gleichwertigen und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Zugang zur klinischen Gesundheitsversorgung bietet sowie 2019 die Eröffnung des Forschungsinstituts für Entwicklungsmedizin an der Johannes Kepler Universität, an dem Entwicklungsstörungen über die gesamte Lebensspanne hinaus erforscht werden.
JOHANNES FELLINGER: EIN LEBEN FÜR INKLUSIVE KOMMUNIKATION, WISSENSCHAFT UND MENSCHLICHKEIT
Prim.em MR Univ.-Prof. Dr. Johannes Fellinger, geboren am 12. April 1959 in Linz, hat sein Leben der Verbindung von Medizin, Wissenschaft und Menschlichkeit gewidmet. Der Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Neuropädiatrie zählt zu den führenden Köpfen auf dem Gebiet der entwicklungs- und sozialmedizinischen Forschung und Versorgung. Seine Vision ist es, Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen und Mehrfachbeeinträchtigungen Zugang zu einer inklusiven, ganzheitlichen Gesundheitsversorgung und Teilhabe an der Gesellschaft zu verschaffen - ein Ziel, das er durch unermüdliches Engagement auf wissenschaftlicher, praktischer und gesellschaftlicher Ebene verfolgt. Im Zentrum seines Wirkens steht die Kommunikation als Schlüssel zur Welt.
PIONIER DER BARRIEREFREIEN GESUNDHEITSVERSORGUNG FÜR GEHÖRLOSE
Nach seinem Medizinstudium in Wien und seiner Facharztausbildung setzte Fellinger 1991 mit der Gründung der ersten Gehörlosenambulanz Österreichs ein Zeichen. Diese Innovation schuf erstmals einen barrierefreien Zugang zu medizinischen und sozialen Leistungen für gehörlose Menschen und wurde zum Vorbild für ähnliche Einrichtungen im In- und Ausland. Mit bemerkenswerter Weitsicht kombinierte er medizinisches Know-how mit den Bedürfnissen marginalisierter Gruppen und zeigte, dass Gesundheitsversorgung nicht nur eine Frage der Technik, sondern vor allem auch der Haltung und der Liebe zum Menschen ist.
Seine Arbeit zeichnet sich durch eine Verbindung aus ärztlicher Expertise und wissenschaftlicher Tiefe aus. Als Leiter des Forschungsinstituts für Entwicklungsmedizin an der Johannes Kepler Universität Linz und in Zusammenarbeit mit renommierten internationalen Partnern wie der Harvard Medical School hat er neue Maßstäbe in der Erforschung von Entwicklungsstörungen gesetzt. Seine Studien zur Lebensqualität von Menschen mit Problemen in den Bereichen Kommunikation, Sprache, Hören und Lernen sind nicht nur wissenschaftlich anerkannt, sondern auch unmittelbar in die Praxis eingeflossen, wo sie das Leben zahlloser Menschen verbessern.
WISSENSCHAFT UND MITFÜHLENDE PRAXIS IM DIENST DER MENSCHEN
Was Fellinger besonders auszeichnet, ist seine Fähigkeit, komplexe medizinische Fragestellungen mit Menschlichkeit zu verbinden. Er gilt als ein Arzt, der zuhören kann, der seine Patient*innen nicht nur behandelt, sondern versteht. Über all die Jahrzehnte hat Fellinger sich dabei Demut und Bescheidenheit bewahrt. Obwohl er zu den Pionieren auf seinem Gebiet zählt, spricht er lieber über die Menschen, deren Lebenswege er begleiten darf, als über seine eigenen Erfolge.
Parallel zu seiner klinischen Arbeit hat Fellinger mit Initiativen wie der Lebenswelt mit Standorten in Schenkenfelden, Pinsdorf sowie Wallsee und dem Autismuskompetenzzentrum in Linz Strukturen geschaffen, die nicht nur therapieren, sondern den Menschen einen hohen Grad an persönlicher Entwicklung und echte Perspektiven bieten. Sein Engagement, das stets von der Überzeugung getragen ist, dass Wissenschaft nur dann ihren Wert entfaltet, wenn sie den Menschen dient, hat ihn zu einer Leitfigur der inklusiven Medizin gemacht. Darüber hinaus beeinflussen sein tiefer Glaube sowie sein Schaffen als Künstler seinen Zugang zu Mensch und Medizin.
Privat ist Johannes Fellinger in Puchenau bei Linz zu Hause, wo er mit seiner Frau Barbara lebt. Das Paar hat sieben Kinder. Auch im persönlichen Umfeld lebt er, was ihn beruflich antreibt: die Überzeugung, dass Empathie, gelebte Inklusion in einer allen zugänglichen Kommunikation die Basis für eine bessere Gesellschaft bilden.
JOHANNES HOFER: ARZT, FORSCHER UND BRÜCKENBAUER FÜR INKLUSION
Dr. Johannes Reinhard Hofer, geboren am 22. Juni 1982 in Linz, verbindet in seiner Arbeit als Mediziner und Wissenschaftler herausragende fachliche Kompetenz mit einer tiefen Empathie für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Bereits früh prägten ihn das Schicksal seines Bruders und dessen hingebungsvolle Pflege durch seine Eltern. Diese Erfahrungen legten den Grundstein für seinen beruflichen Weg, der ihn zum Kinderfacharzt und später zum Neurologen mit einer Spezialisierung auf Entwicklungs- und Sozialmedizin führte.
MEDIZINISCHE EXZELLENZ UND GELEBTE EMPATHIE
Nach seinem Medizinstudium in Innsbruck, widmete er sich zunächst der Pädiatrie an der Universitätskinderklinik. Dort beschäftigte er sich intensiv mit Kindern, die an chronischen Erkrankungen und auch neurologischen Störungen litten und schloss die Ausbildung zum Facharzt für kinder- und Jugendheilkunde erfolgreich ab. Dieser Schwerpunkt führte ihn zurück nach Oberösterreich, wo er am Institut für Sinnes- und Sprachneurologie der Barmherzigen Brüder Linz seine berufliche Heimat fand und zusätzlich die Ausbildung zum Facharzt für Neurologie abschloss. Seit 2025 leitet er dieses renommierte Institut, das als führend in der Versorgung von Menschen mit Hör-, Sprach- und Entwicklungsstörungen gilt.
Seine Arbeit zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Verbindung von wissenschaftlicher Expertise und menschlicher Wärme aus. In der täglichen Begegnung mit Kindern und Erwachsenen mit neurologischen Beeinträchtigungen zeigt sich sein tiefes Verständnis für deren Bedürfnisse und Lebensrealitäten. Sein Zugang: Die Betroffenen und deren Familien lehren uns, was es bedeutet, wahrhaft zuzuhören und echte Verbindung zu schaffen.
FORSCHUNG FÜR DIE PRAXIS, PRAXIS FÜR DIE MENSCHEN
Parallel zu seiner klinischen Tätigkeit engagiert sich Dr. Hofer intensiv in der Forschung. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut für Entwicklungsmedizin der Johannes Kepler Universität Linz leitet er Studien zu Autismusspektrumstörungen, Kindern mit angeborenen Herzfehlern (Strong CHilD Studien), Screeningverfahren zur Früherkennung von Entwicklungsstörungen und seltenen Erkrankungen. Sein Fokus liegt auf praxisorientierter Forschung, die sich direkt an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert. Seine wissenschaftlichen Leistungen und sein interdisziplinäres Denken machen ihn zu einem geschätzten Mitglied zahlreicher Fachgremien, wie der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, der Heilpädagogischen Gesellschaft Oberösterreich sowie der DACH Inklusive Medizin. Darüber hinaus teilt er sein Wissen als Lehrender an der Johannes Kepler Universität und der FH für Gesundheitsberufe Oberösterreich.
Privat lebt Johannes Hofer mit seiner Frau Eva und den beiden Töchtern Emma und Ruth in Haibach im Mühlkreis. Für ihn sind Familie und Beruf untrennbar verbunden – sie spiegeln seinen Glauben an Vielfalt, Empathie und den Wert menschlicher Beziehungen wider.