Ein Fest der Freude, der Emotion, der Dankbarkeit wurde am 11. Juli in Schenkenfelden gefeiert. Die Lebenswelt, gleichzeitig das "Lebenswerk" von Primar Dr. Johannes Fellinger feierte das 20-jährige Jubiläum. Neben höchsten politischen Vertretern, MitarbeiterInnen und BewohnerInnen von Schenkenfelden standen die TeilnehmerInnen der Lebenswelt im Zentrum des Festes und zeigten auf ihre ganz persönliche Weise, wie Inklusion gelebt werden kann.
Gemeinsam unterwegs Richtung Lebensfreude!
Ein Fest der Freude, der Emotion, der Dankbarkeit wurde am 11. Juli in Schenkenfelden gefeiert. Die Lebenswelt, gleichzeitig das "Lebenswerk" von Dr. Johannes Fellinger, der gestern zum Medizinalrat ernannt wurde, feierte das 20-jährige Jubiläum. Neben politischen Vertretern, MitarbeiterInnen und BewohnerInnen von Schenkenfelden standen die TeilnehmerInnen der Lebenswelt im Zentrum des Festes und zeigten auf ihre ganz persönliche Weise, wie Inklusion gelebt wird.
Der Eröffnungs-Festzug der Gemeinde Schenkenfelden, begleitet von der Blasmusikkapelle, war ein deutlicher Beweis, wie anerkannt die Einrichtung inmitten der Marktgemeinde ist. Über 700 Personen, darunter Vereine, die Musikkapelle und Goldhaubengruppe, Vertreter des Ordens, Bewohner, Mitarbeiter, Teilnehmer der Lebenswelt und begleiteten den Festzug unter dem Motto: Gemeinsam unterwegs!
Und dieses Motto beschreibt sehr gut, worum es bei dem Jubiläum eigentlich ging: Nämlich darum, dass es durchaus möglich ist, einen gemeinsamen Weg zu finden, trotz Beeinträchtigung wie z.B. Gehörlosigkeit, gemeinsam zu kommunizieren, gemeinsam zu leben und gemeinsam zu feiern.
„Es gibt nur eine Welt und die gehört uns gemeinsam“
Für diesen Zusammenhalt zwischen der Einrichtung der Barmherzigen Brüder und dem Ort Schenkenfelden gab es auch Worte des Lobes von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer: „Es gibt nur eine Welt, die uns gemeinsam gehört, es gibt nur eine Menschenwürde, egal wie wir geboren werden, wie wir leben,“ so die bewegenden Worte des Landeshauptmanns, „Kompliment an Schenkenfelden, das ist ein Vorzeigebeispiel, ein Modell für unser ganzes Land“.
„Die Lebenswelt ist ein Symbol, wie man Inklusion leben kann“
LR Birgit Gestorfer sieht in der Lebenswelt der Barmherzigen Brüder „ein Symbol, wie man Inklusion leben kann, wie man auf eindrucksvolle Weise gemeinsam lebt, gemeinsam arbeitet, aber auch gemeinsam feiert“. So betonte die Landesrätin für Soziales und Gemeinden, dass es der Anspruch an die Politik ist, allen Menschen mit Beeinträchtigung diese Lebensform zu ermöglichen.
„Wir haben gelernt, miteinander umzugehen“
1999 wurde die Lebenswelt in Schenkenfelden ebenso im Rahmen einer großen Feier in Schenkenfelden eröffnet. Im Vorfeld gab es damals aber noch Unsicherheiten in der Gemeinde, wie der Umgang und das Miteinander zwischen Menschen mit Gehörlosigkeit und der Bevölkerung wohl funktionieren würde. Rückblickend sieht Bürgermeister Karl Winkler in der Lebenswelt eine Bereicherung für Schenkenfelden, „Man hört oft, dass es bei uns so `menschelt´. Ja, wir haben gelernt miteinander umzugehen und das verdanken wir in erster Linie der Lebenswelt.“
„Ich bedanke mich tausendmal für alles, was für mein Kind getan wurde“,
Dankesworte wurden auch von Angehörigen und Eltern an MedR Dr. Johannes Fellinger und das Lebenswelt-Team gerichtet. Die Worte einer Mutter, die auf 20 bewegte Jahre zurückblickt, machen bewusst, was es für Eltern bedeutet, für ein beeinträchtigtes Kind eine passende „Lebenswelt“ gefunden zu haben: „Mein Sohn ist mehrfach behindert. Keine Schule wollte ihn aufnehmen. Erst durch die Gespräche mit Dr. Fellinger wurde erkannt, welches Potential tatsächlich in ihm steckt. Er fand die Liebe zum Töpfern und blühte dabei regelrecht auf. Die Erfüllung, die er in der Beschäftigung in der Keramikwerkstatt gefunden hat, gab ihm Mut und Kraft für sein ganzes Leben“.
„Die Lebenswelt ist ein Zeugnis von Johannes von Gott“
Für die Vertreter des Ordens der Barmherzigen Brüder, gilt die Lebenswelt als ganz besondere Einrichtung, erzählt Pater Provinzial Frater Saji Mullankuzhy OH : „Als ich als erstmals von der Lebenswelt gehört habe, da habe ich das Lebenswerk und ein Zeugnis von Johannes von Gott gesehen, der in der bedingungslosen Liebe und Zuwendung zu Armen, Hilfesuchenden und Kranken lebte. Und nach dessen Vorbild wir Barmherzigen Brüder heute weltweit leben und arbeiten.“
„Lebensfreude entsteht durch Gemeinschaft. Gemeinschaft durch gemeinsame Sprache.“
„Die Idee überhaupt Menschen mit Gehörlosigkeit besonders zu sehen und ihr Potential der persönlichen Entfaltung zu sehen, kam schon viel früher“, erzählte der Gründer des Gemeinschaftskonzeptes Dr. Fellinger:“ Sensibilisiert durch die Taubheit des eigenen Vaters, begann er frühzeitig Sprechstunden für gehörlose Patienten im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder anzubieten. Im Zuge dieser Arbeit und aufgrund bewegender Momente und Lebensschicksale reifte die Idee, eine Gemeinschaft aufzubauen, in der Menschen mit Gehörlosigkeit und zusätzlicher Beeinträchtigung gemeinsam leben, gemeinsam kommunizieren und vor allem: gemeinsam glücklich sein können.