Die Klosterkirche der Barmherzigen Brüder Wien ist dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. Das Patrozinium der Klosterkirche wird daher jährlich am 24. Juni gefeiert.
Von der Taborstraße aus zeigt sich die Klosterkirche der Barmherzigen Brüder Wien mit einer schmalen dreiachsigen Fassade mit einer toskanischen Pilastergliederung. Die seitlichen Travéen sind dreigeschossig durchfenstert. Der Türsturz ist mit einem Puttenrelief geschmückt und im Giebel findet sich das Ordenswappen, der Granatapfel. Oberhalb des Portals ist ein hohes Emporenfenster in die Fassade eingesetzt und in der Mittelnische des Turmgeschosses steht eine Steinfigur des Kirchenpatrons, des hl. Johannes des Täufers. Links vom Eingangsportal wurde eine Gedenktafel für Joseph Haydn angebracht, der in seiner Jugend als Primgeiger in der Klosterkirche wirkte. Der Kirchturm mit dem Turmhelm wurde erst 1989 wieder in seiner ursprünglichen Form hergestellt.
Es können im Wesentlichen drei Bauabschnitte unterschieden werden: Bauperiode 1 von 1622 bis 1655, Bauperiode 2 von 1655 bis 1683 mit Wiederherstellung bis 1694. Dritte Bauperiode ab 1733.
Aufzeichnungen legen nahe, dass der Bau der Kirche 1622 begonnen wurde. Krankenhaus, Kirche und Kloster wurden jedoch bald darauf, 1655, durch eine Feuersbrunst zerstört. Der Wiederaufbau ging rasch vonstatten und bereits 1665 war alles wiederaufgebaut und es fanden regelmäßig Gottesdienste in der Klosterkirche statt.
Der nächste Einschnitt folgte 1683. Während der Zweiten Türkenbelagerung fielen Krankenhaus, Kirche und Konvent in die Hände der Osmanen, wobei gleich nach dem Ende der Belagerung der Wiederaufbau begonnen wurde. 1694 erfolgte die neuerliche Weihe der Kirche zu Ehren des hl. Johannes des Täufers. Nach und nach blühte das Klosterleben wieder auf. Zu besonderen Anlässen hielt auch der berühmte Augustinermönch Abraham a Sancta Clara Predigten in der Klosterkirche.
Die dritte Bauperiode beginnt mit dem Jahr 1733. Der Neubau wurde notwendig, da es zu einer Senkung des Mauerwerks gekommen war, die eine Abtragung und Erneuerung des Mauerwerks notwendig machte.
In den folgenden Jahren kam es u.a. zur Errichtung des Hochaltares (1735) oder auch zur Entstehung der Johannes von Gott Kapelle (1774). Weitere Kapellen folgten.
Im Jahr 1945 kam es zu einem folgenschweren Vorfall. Am 11. April wurde der Kirchturm von Bomben getroffen und brannte zur Gänze aus, der barocke Turmhelm stürzte dabei auf die Taborstraße. Durch den Einsatz der Ordensbrüder, geistlichen Schwestern und Mitarbeiter*innen konnte ein Übergreifen des Feuers auf den Dachstuhl der Kirche verhindert werden.
Eine provisorische Eindeckung erfolgte im Jahr 1948 und diese blieb bis 1988 am Kirchturm. 1989 wurde der Kirchturm, aus Anlass des 375-jährigen Bestehens, wieder in seiner ursprünglichen Form hergestellt.
In Vorbereitung auf das 400-jährige Bestandsjubiläum der Klosterkirche fanden ab dem Jahr 2021 zahlreiche Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten statt. Diese haben die Orgel, die Orgelbrüstung, die Kanzel, die Sakristei und auch die Kirchenfassade betroffen. Passend zum Jubiläum erstrahlt nun die Klosterkirche der Barmherzigen Brüder Wien innen und außen in neuem Glanz!
Die heutige Kirche weist ab dem Abschlussgitter eine Länge von 38,34m auf, ihre Breite beträgt 9,2 m, mit den Seitenkapellen 18,8 m.
Sie finden in der Klosterkirche den Hochaltar, den Volksaltar, sieben Kapellen, eine Kanzel, eine Orgel und zahlreiche Kunstgegenstände. Sehenswert ist auch die Ausgestaltung der Sakristei.
Umfangreichere Informationen finden Sie in dem „Kirchenführer - Klosterkirche der Barmherzigen Brüder Wien“ aus dem Jahr 2017. Die obenstehenden Informationen sind diesem Werk entnommen.
Der Kirchenführer steht Ihnen auch hier als Download zur Verfügung.
Sollten Sie Interesse an einer gdruckten Version des Kirchenführers haben, wenden Sie sich bitte an den Verein „Freunde der Klosterkirche der Barmherzigen Brüder Wien“. Die Kontaktdaten finden Sie unter dem Navigationspunkt "Vereinskontakt".